Einführung

Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern sind in der Schweiz Tabakwerbung, ‑verkaufsförderung und ‑sponsoring omnipräsent. Allerdings sind sich dessen die wenigsten bewusst. Denn die Tabakindustrie setzt sehr subtile Strategien ein, damit die Verkaufsförderung ihrer Produkte zugleich für das Zielpublikum (Jugendliche und Raucher) augenfällig ist, für den Rest der Bevölkerung hingegen relativ diskret bleibt. Diese Marketingstrategien sind äusserst effizient und haben einen hohen Einfluss auf den Tabakkonsum. Denn ein integrales Werbeverbot erlaubt es in den Ländern mit hohem Einkommen, die Prävalenz des Tabakkonsums um durchschnittlich 7 Prozent zu senken.1

Angesichts dieses so verbreiteten wie verkannten Phänomens schien es im Rahmen einer effizienten Tabakprävention unumgänglich, ein Projekt zur Beobachtung der Marketingstrategien für Tabakprodukte zu lancieren. Mit jährlich 6 Millionen Todesfällen weltweit, wovon 9000 allein in der Schweiz, bleibt ja der Tabakmissbrauch die wichtigste vermeidbare Todesursache.

Das Projekt zur Beobachtung der Marketingstrategien für Tabakprodukte ist die erste Studie, die alle Formen von Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für Tabakwaren dokumentiert hat, denen man im französischsprachigen Landesteil begegnet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung vermögen Ausmass und Vielfalt der für die Tabakförderung eingesetzten Mittel zutage zu fördern. Ausserdem zeigen die Beobachtungen auf, dass die Jugendlichen das bevorzugte Zielpublikum der Tabakindustrie bilden.

1 Saffer H, Chaloupka F. (2000). The effect of tobacco advertising bans on tobacco consumption. Journal of Health Economics. 19(6): 1117–1137.